Schülerinnen und Schüler der Pfarrschule Laimgrube von 1844-1869, im Wiener Meistereinband
€ 380
Ehren-Buch für sittsame und fleißige Schüler der landesf.[ürstlichen] Pfarrschule Laimgrube Nro 1 pro 1844 [Manuskriptbuch]. Wien, 1844-1869.
Ehren-Buch für sittsame und fleißige Schüler der landesf.[ürstlichen] Pfarrschule Laimgrube Nro 1 pro 1844. Gestiftet von dem Herrn Ignaz Zettel, Schulaufseher, Bürger von Wien, äußerem Rathe und Criminal-Gerichtsbeisitzer. [Manuskriptbuch in Deutscher Kurrentschrift und Antiqua.] Wien, 1844-1869.
Gr.-8. 88 Blätter, wovon 60 meist beidseitig beschrieben. Spitzfeder in roter und schwarzer Tusche mit goldgehöhter Titelkalligraphie sowie Bleistift auf festem, hellem Maschinenpapier, im Meistereinband aus zinnoberrotem, geglättetem Maroquinleder auf vier Bünden über Holzdecken, mit prächtiger Deckel-, Rücken-, Steh- und Innenkantenvergoldung bzw. -titel („Ehrenbuch mit Anfang 1844“) unter Verwendung floraler Ornamentik und rahmender Linienfileten, handgenähten Kapitale, hellblauen, gewachsten Vorsätzen mit gemusterter Blindprägung, durchgehendem Goldschnitt und zwei seidenen Lesezeichenbändern.
Prächtig von Meisterhand gebundenes Verzeichnis der Schülerinnen und Schüler der Wiener Pfarrschule Laimgrube zwischen 1844 und 1869.
Inhalt: Die Schule für Knaben (bis 1849) und Mädchen war 1750 gegründet worden, und stellt sie damit eine der ältesten ihrer Art auf dem Gebiet des heutigen 6. Wiener Gemeindebezirkes dar. Seit 1770 wurde die Einrichtung in Folge der Neuordnung des Schulwesens unter Maria Theresia als „Trivialschule“ (ab 1840 als Volksschule) geführt, seit 1807 befand sich das der Pfarre „St. Josef ob der Laimgrube“ (heute Wien 6., Windmühlgasse 3) unterstehende Institut im Haus Mariahilfer Straße 1b. 1873 beschloss der Gemeinderat seine Auflösung.
Das vorliegende, in kunstvoller Kurrent- und Lateinschrift abgefasste Verzeichnis listet 1. Klassen („untere“ und „obere Abteilungen“ (bis 1855), 2., 3. und ab 1856 auch 4. auf, wobei die Klassen oft nur 10, manchmal aber auch bis zu 50 Schülerinnen und Schüler umfassten. Der aufwändigen Aufmachung des „Ehrenbuches“ (Einbandtitel), der auf dem Titelblatt erwähnten gesellschaftlichen Position des „Stifters“ desselben, Schulleiter Ignaz Zettel, aber auch der relativ geringen durchschnittlichen Klassengröße nach zu schließen, war die Laimgrubner Anstalt wohl eher Kindern aus bürgerlichen Kreisen vorbehalten. Ab 1845 war u.a. der Schulreformer Anton Degn (1817-88) dort tätig.
Erhaltung: Einband an den Kapitale, Ecken und Kanten geringfügig berieben und mit zwei leicht sichtbaren vertikalen Druckspuren.
Literatur: Karl König: Das Mariahilfer Schulwesen. In: Hubert Kaut, Das Heimatbuch Mariahilf, Wien 1963; Christian Fastl, Art. „Degn, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online (URL: https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_D/Degn_Familie.xml, Abruf: 12.11.2022).