Vier Dienstschreiben von Feldmarschall Radetzky aus Italien, 1848-51

Johann Joseph Wenzel RADETZKY von Radetz (1766-1858): 4 EIGENHÄNDIGE DIENSTSCHREIBEN AN FRANZ EDLERN VON STOCK. Mailand, Monza und Verona, 1848-51.

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Johann Joseph Wenzel RADETZKY von Radetz (1766-1858), Feldmarschall und Generalgouverneur von Lombardo-Venetien: FÜNFTEILIGES KONVOLUT MIT 4 EIGENHÄNDIGEN DIENSTSCHREIBEN (1-4) AN FRANZ EDLERN VON STOCK, Sektionsrat im K.k. Kriegsministerium und hoher Militärverpflegungsbeamter. Eigenhändige Unterschriften, Orts- und Datumsangaben, sowie Adressierungen, zwei der Briefe auf Briefpapier mit dem Blindstempel „Feldmarschall Graf Radetzky“. (5) „IL DOLCE FAR NIENTE.“ HANDSCHRIFTLICHES GEDICHT IN VERSEN. (1) Mayland (Mailand), 26. Dezember 1848; (2) Verona, 17. Dezember 1849; (3) Monza, 24 Juni 1851; (4) Verona, 31. August 1851. (5). O. O. u. J.

[1] 1 S. (34:46,5 cm, offen); [2] 3 S, (34:46,5 cm, offen); [3] 1 S, (32,5:43,2 cm, offen); [4] 3 S, (34,3:45 cm, offen); 3-Fach gefaltete, halbbrüchig beschriebene Briefbögen aus Kanzleibütten [1, 2] bzw. gestrichenem mit Blindstempel versehenem privatem Briefpapier [3, 4]; [5] 4 Seiten, 3-fach gefalteter Bogen dünnes Maschinenpapier (29:22,8 cm, offen).

Fünfteiliges Konvolut mit 4 eigenhändigen Dienstschreiben von Feldmarschall Radetzky an den hohen Militärbeamten Franz Edlern von Stock, dazu ein Gedichtmanuskript.

Joseph Wenzel Graf Radetzky, der wohl bedeutendste österreichische Heerführer in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, war ab 1831 Oberbefehlshaber der österreichischen Armee im Königreich Lombardo-Venetien, wo er 1848/49 die im Sog der Märzrevolutionen sich gegen die österreichische Vorherrschaft erhebende italienische Unabhängigkeitsbewegung niederschlug. Bis zu seinem Tod im Jahr 1857 blieb er auch Generalgouverneur und lenkte aus Mailand und später Verona auch die militärische Verwaltung des Gebietes. In dieser Funktion verfasste er die hier vorliegenden 4 Dienstbriefe an Franz Edlern von Stock, in den Jahren 1848 bis 1851 dortselbst als »Militär-Verpflegs-Verwalter« bzw. nach seiner Beförderung als leitender Referent der Abteilung für Verpflegung im K. k. Landes-Militär-Kommando tätig.

Inhalt: In den Briefen behandelt Radetzky (1) die Auszeichnung Stocks mit der „Civil-Verdienst Medaille“, (2) dessen Beförderung zum Sektionsrat und »Verpflegs-Oberverwalter« und (3) eine Gehaltsaufbesserung um ein „Quartiergeld von jährlichen Vierhundert Gulden“. Ausserdem forderte er Stock (4) dazu auf, seine adelige Abstammung zu belegen, widrigenfalls die „Leibehaltung" einer Kutsche, die der Familie Stock zur Verfügung stand, aufgekündigt werden müsse.

Darüber hinaus liegt dem Konvolut (5) ein in undatiertes und -signiertes Mundartgedicht in Versen mit dem italienischen Titel „Il dolce far niente“, indem ein lern- und arbeitsunwilliger junger Mann als lyrisches Ich seine Freude am Nichtstun bzw. an Wein, Weib und Gesang bekennt. Das Gedicht ist in anderer Hand abgefasst.

Erhaltung: Die Bögen stellenweise mit kleinen Randeinrissen und und gering fleckig, letzte Seite von Brief [3] mit kurzen, datierten (1852 – 1857) Notizen.

Literatur: Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthums, Jg. 1848, S. 484, Jg. 1850, S. 31 und S. 598.