Florentiner Huldigung von Maria Theresia, im Einband aus prunkvollem Brokatpapier, 1764
Giuseppe TANZINI: IL FAUSTISSIMO NOME DELL’AUGUSTISSIMA IMPERATRICE TERESA. Wien: 1764.
€ 340
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Beschreibung
[MARIA THERESIA von Österreich]; Giuseppe [Maria] TANZINI: IL FAUSTISSIMO NOME DELL’AUGUSTISSIMA IMPERATRICE TERESA. Offerto al nobilissimo genio di sua maesta Giuseppe II., Re de Romani sempre Augusto. Wien: Johann Thomas Trattner 1764.4°. 1 bogensignerter [)(4], doppelseitig bedruckter, gefalzer Bogen. Buchdruck, mit Faden geheftet in zeitgenössische Broschur aus handkoloriertem, floral gemusterten Brokatpapier über Kartondecken.
Äußerst seltene poetische Huldigung von Kaiserin Maria Theresia aus der Feder des Florentiner Notabeln Giuseppe Tanzini, im zeitgenössischen Einband aus prunkvollem Brokatpapier.
Inhalt: Giuseppe Maria Tanzini wirkte als Geistlicher und Gelehrter im damals als Hauptstadt des Großherzogtums Toskana zum Herrschaftsgebiet der Habsburger gehörenden Florenz und ist vor allem durch seine sprachhistorische Studie »Sopra la lingua primitiva« (1742) in Erinnerung geblieben. Die mit vorliegender Schrift veröffentlichten 5 Sonette für Maria Theresia aus seiner Feder eignete Tanzini mittels einer vorangestellten, auf Latein verfassten „Elegie“ deren Sohn Joseph II. zu, welcher kurz davor in Frankfurt am Main zum Römisch-Deutschen König gekrönt worden war und in der Folge auch über das »Reichslehen« Toskana zu bestimmen hatte. Gedruckt wurde der Text vom Wiener Hofbuchdrucker Johann Thomas Trattner, den die hier gehuldigte Kaiserin im selben Jahr übrigens in den Adelsstand erhob.
Wie die in Florenz erscheinende Zeitung »Novelle Letterarie« zu berichten wusste, nahm der kaisertreue Tanzini auch an einem im Mai 1746 in seiner Heimatstadt durchgeführten feierlichen Umzug anlässlich der Krönung Josephs II. teil; und zwar als Träger eines großformatigen Kupferstichs mit der Krönungsszene, bei welcher Gelegenheit Tanzini auch gleich das Erscheinen eines weiteren Huldigungsgedichts mit dem Titel »Alla Sacra Maesta Di Giuseppe Re De‘ Romani (…) Applausi Toscani « ankündigte, welches im selben Jahr bei Pasquali in Venedig erscheinen sollte.
Erhaltung: Das Brokatpapier auf dem Hinterdeckel gestückelt, dort durch Oxidation teils mit dunklen Flecken, die Handkolorierung stellenweise verblasst oder abgerieben, innen sehr sauber.
Seltenheit: Gemäß OBV, KVK und OCLC/WorldCat lässt sich vorliegender Druck weltweit nur ein einziges weiteres Mal nachweisen (Wienbibliothek [Ex. v. Max Portheim]).
Literatur: Novelle Letterarie, Bd. 25, Nr. 21, 25. Mai 1764; Durstmüller I, S. 204f. (Trattner).