Sehr seltene Schrift über ein englisches “Baumwuchsmittel”, übersetzt vom Aufklärer Georg Forster, 1791

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William FORSYTH: ÜBER DIE KRANKHEITEN UND SCHÄDEN DER OBST- UND FORSTBÄUME… Deutsch von Georg Forster. Mainz und Leipzig: 1791.

William FORSYTH: ÜBER DIE KRANKHEITEN UND SCHÄDEN DER OBST- UND FORSTBÄUME, nebst der Beschreibung eines von ihm erfundenen und bewährten Heilmittels. Aus dem Englischen übersetzt von [Johann] Georg [Adam] Forster. Mainz und Leipzig: J. P. Fischer 1791.

Kl.-8°. XXIV, 48 Seiten. Buchdruck, spätere Kartonage mit Marmorpapierbezug in Grautönen.

Sehr seltene, erste deutsche Ausgabe dieses vielbeachteten englischen Werks über die Veredelung von Obst- und Forstbäumen und deren Schutz vor Schädlingen, ins Deutsche übertragen vom bedeutenden vom bedeutenden Aufklärer, Forschungsreisenden, Ethnologen, Übersetzer und Revolutionär Johann Georg Adam Forster, Teilnehmer an der zweiten Cook'schen Weltumseglung von 1772-75.

Autor, Inhalt: Der britische Botaniker William Forsyth, damals königlicher Obergärtner zu Kensington, behauptete in der vorliegenden Schrift eine Substanz entwickelt zu haben, die beschädigtes Baumholz nicht nur heile und es in weiterer Folge vor Schädlingen schütze, sondern dessen Verwendung auch wachstumsfördernde Wirkung habe. Das Interesse an Forsyths sogenannten „Plaister“ war groß, die Krone sicherte sich im Hinblick auf den steigenden Holzbedarf im Schiffsbau das Rezept, und Forsyths Buch erlebte allein bis 1824 sieben, meist mit Kupfern vermehrte Auflagen. Seine Mixtur bestand eigentlich aus Kuhfladen, Urin, Holzasche, Sand und Kalkstaub, welche Ingredienzien ihm von Fachkollegen den Vorwurf einbrachten, ein Schwindler zu sein.

Erhaltung: Titelblatt am Außensteg zur Stabilisierung, Einband stellenweise etwas berieben, insgesamt gut erhaltenes Exemplar dieser kaum zu findenden Schrift.

Literatur: Fiedler 216 (Forster); Goedeke VI, 248, 42; Pritzel 2984; Wilpert-Gühring (2. Aufl.), 37.

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