Mit Widmung an Adolph Sonnenthal „… dem genialen Künstler, zum 21t. Dezember 1874“
Alexander PETÖFI: Hundertsechzig lyrische Dichtungen. Aus dem Ungarischen von K.[aroly] M.[aria] KERTBENY [d.i. K. M. BENKERT, mit Widm. an Adolf von SONNENTHAL]. Elberfeld und Leipzig: 1866.
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Alexander PETÖFI: Hundertsechzig lyrische Dichtungen. Aus dem Ungarischen im Versmaße der Originale übersetzt von K.[aroly] M.[aria] KERTBENY [d.i. Karl Maria BENKERT, mit Widm. an Adolf von SONNENTHAL]. 4., völlig neu bearbeitete, durch zahlreiche jetzt zum Erstenmale übersetzte Gedichte vermehrte Auflage. Elberfeld und Leipzig: Sam. Lucas 1866. 12°. [3 nn. Bll. (2. Vors., Titel, Widmbl.)], [nn. S. 1-3], S. 4-244, [1 nn. Bl. (2. Vors.)]. Genarbtes Kaliko der Zeit mit goldgeprägtem Deckeltitel sowie gold- und blindgeprägter, teils floraler Rahmenornamentik, durchgehendem Goldschnitt und steinmarmorierten Vorsätzen.
Umfangreicher Auswahlband mit teils erstmals in deutscher Sprache veröffentlichten Gedichten des in den Kämpfen der 1848er-Revolution gefallenen ungarischen Nationaldichters Sándor Petőfi (1823-1849), hier mit einer doppelseitigen, lokalisierten und datierten Widmung des liberalen Schriftstellers und Übersetzers Karoly Maria Kerenyi (d.i. Karl Maria Benkert, 1824-1882) an den Wiener Burgschauspieler Adolf Sonnenthal (1834-1909) anlässlich dessen 40. Geburtstag: „Seinem verehrten Landsmann / Herrn Adolf Sonnenthal / k. k. Hofschauspieler und Regisseur, / dem genialen Künstler, zum 21t. Dezember 1874. / als freundliche Erinnerung, mit herzlichen Wünschen / KMKertbeny. Schöneberg-Berlin / Auf dem [unleserlich]. Darüber hinaus fügte Kertbeny vor und nach der Widmung darauf bezogene Anmerkungen hinzu: u.a. die Lebens- bzw. Geburtsdaten von Petőfi, dem ungarischen Autor Maurus Jokai, Sonnenthals und seiner selbst, sowie Hinweise zur Auflagenhöhe des Bandes: „Eines der letzten von 10.000 Exemplaren der vierten Ausgabe von 1866, welche nicht mehr im Buchhandel zu haben ist.“ Gedichte von Petőfi in der Übersetzung von Kertbeny, der nicht nur als umtriebiger Literaturvermittler, sondern als freiheitlicher Zeitgenosse auch für die Entkrimininalisierung der Homosexualität eintrat, ja als Schöpfer des Wortes „homosexuell“ gilt, waren seit 1849 erschienen.
Das Exemplar weist auf dem Titelblatt den Besitzerstempel der Historikerin und Ethnologin Elfriede Gaal-Cahak auf.
Einband an mehreren Stellen gebleicht, Vorsätze leicht berieben, sonst gut erhalten; ein hübscher Band mit interessanter Provenienz und inhaltsreicher Widmung.
Wurzbach , Bd. 35 (1877), S. 345-350 (Sonnenthal); Bd. 1 (1856), S. 275f. (Benkert).