Grubers seltenes Handbuch der Urkundenlehre, 1783-84
€ 680
Gregor Gruber: Lehrsystem einer allgemeinen Diplomatik vorzüglich für Österreich und Deutschland in zween Theile. Und: Supplement. 3 Tle. i. e. Bd. [Mehr nicht erschienen]. Mit 5 gefalteten Kupfern. Wien, 1783/84
Gregor Gruber: Lehrsystem einer allgemeinen Diplomatik vorzüglich für Österreich und Deutschland in zween Theile, einen theorischen und einen praktischen, zusammengefaßt und mit nöthigen Kupfern versehen. Und: Lehrsystem diplomatischer Zeitenwende, worinn alle nur möglichen politischen, kirchlichen und astronomischen Urkundendatums theorisch und praktisch abgehandelt, und in einem Supplementband als den dritten und letzten Theil (...) zusammgefaßt worden sind. 3 Tle. i. e. Bd. [Mehr nicht erschienen]. Mit 5 gefalteten Kupfertafeln beinhaltend paläographische Elemente, wovon 4 nach Zeichnungen von Jos.[eph] Blodig de Sternfeld, gestochen von J.[akob] Adam sowie einigen Holzschnitt-Vignetten. Wien: Joh. Paul Krauß 1783/84.
8°. [18 (Widm.bl., Titelbl., Vorw., Inhalt Bd. 1)], 344 Seiten; 402 [6 (Inhalt Bd. 2, Errata)] Seiten; 352 [32 (Sachverz.)] Seiten. Kupferstich, Holzschnitt und Buchdruck, im Lederband der Zeit, mit goldgeprägtem Rückentitel und Bandnummerierung auf hell- bzw. dunkelgrünem Lederschildchen, Rückengoldprägung in floraler Ornamentik, Vorsätzen aus Kleisterpapier und durchgehendem Rotschnitt.
Ausnehmend selten wie hier vollständig angebotenes Handbuch der Urkundenlehre.
Inhalt, Autor: Der Historiker Gregor Gruber (1739-99) leitete ab 1781 den Bereich Diplomatik an der Wiener Theresianischen Akademie, dem Ausbildungsinstitut des Adels in der Habsburgermonarchie. Dementsprechend widmet der Verfasser das Werk im Vorwort auch „Dem Jungen Adel der juridischen Klassen...“ Grubers umfassender systematischer Aufriß von Geschichte, Theorie und Praxis der Urkundenlehre galt noch lange im 19. Jh. als „eines der besten Handbücher über diesen Gegenstand“ (Wurzbach).
Illustration: Die 5 paläographischen Kupfer beinhalten Tabellen mit zahlreichen, für die Dechiffrierung von historischen Schriftstücken nützlichen Typen, Monogrammen, Figuren und Symbolen, auch Beispiele karolingischer und merowingischer Schrift sind aufgenommen. 4 der Tafeln wurden vom namhaften Wiener Kupferstecher Jakob Adam (1748-1811) ausgeführt, dem die Zeitgenossen wegen der besonderen Feinheit seiner kleinformatigen, miniaturhaften Stiche den Beinamen »Wiener Fiquet« gaben.
Provenienz: „Dr. Daniel Pop“ (Rumänien) mit gleichnamigem Bibliotheksstempel auf dem Titelblatt von Bd. 1.
Erhaltung: Einbandrücken und Gelenke fachkundig restauriert, Titelblätter am oberen Rand mit Bibliothekssiglen, einige Seiten mit Bleistift-Anstreichungen, insgesamt wohlerhalten.
Seltenheit: Im Handel von großer Seltenheit. Gemäß JAP/APO und RBH wurden in den letzten 100 Jahren lediglich drei vollständige Exemplarsätze zur Auktion gebracht (2017, 2015, 1978).
Literatur: Wurzbach V, 383; Killy, DBE, Bd. 1. (1995), zit WBIS/DBE.