Früher musikethnologischer Aufsatz von Zoltán Kodály
KODÁLY, Zoltán: Die ungarische Volksmusik [»Ungarisches Volkslied oder Zigeunermusik?«]. Budapest: 1941.
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Beschreibung
KODÁLY, Zoltán: Die ungarische Volksmusik [»Ungarisches Volkslied oder Zigeunermusik?«] Sonderabdruck aus dem Sammelband »Ungarn. Das Antlitz einer Nation«. Budapest: Király Magyar Egyetemi Nyomda [Königl. Ung. Universitätsdruckerei] 1941. 8°. 20 S. Beige Broschur in Klammerheftung mit schwarzem Umschlagtitel.
Erste Einzelausgabe dieses zuerst im 1940 in Budapest von Zoltán Baranyai hg. Sammelband »Ungarn. Das Antlitz einer Nation« abgedruckten musikethnologischen Aufsatzes von Zoltán Kodály.
Inhalt: Wie sein Freund Béla Bártok war Kodály nicht nur ein bedeutender Komponist der Moderne, sondern zählte auch zu den wichtigsten Sammlern, Erforschern, Theoretikern und Vermittlern des ungarischen Volkslieds. Er hatte 1907 an der Budapester Franz-Liszt-Akademie über dieses Thema promoviert und sammelte bzw. erforschte zeitlebens über 3.500 ungarische Volkslieder.
Im Gegensatz zu Bártok aber, der im faschistischen Ungarn unter »Reichsverweser« Horthy aufgrund seiner resoluten Haltung gegen die Nazis Ablehnung erfuhr und 1940 schließlich in die USA emigrieren musste, übernahm Kodály mit der vorliegenden Schrift offensichtlich die damals in Ungarn vorherrschende antiziganistische Haltung, indem er eine »Urschicht« ungarischer Volksmusik von der sie epigonalisierenden »Zigeunermusik« abzugrenzen versuchte und damit die Bedeutung von Rom-Musikern für die ungarische Volksmusik herunterspielte.
Erhaltung, Seltenheit: Rücken rund um die Klammern und teils auch Ränder fachkundig stabilisiert, Papier insbesondere an den Rändern etwas gebräunt, sonst sauberes Exemplar dieser fragilen, sehr seltenen Broschur, die für mich weder über KVK noch über OCLC nachweisbar ist.