Doppelmayrs »Mathematicis«, 1730, im belgischen Meistereinband

Johann Gabriel Doppelmayr; Charles De Samblanx & Jacques Weckesser (Einbd.): Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern. Nürnberg: 1730.

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Johann Gabriel Doppelmayr; Charles De Samblanx & Jacques Weckesser (Einbd.): Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern. Nürnberg: 1730. Mit gestochener Titelvignette, 15 Kupfertafeln, wovon 3 doppelblattgroß und 1 gefaltet, sowie zahlreichen Holzschnitt-Vignetten und -Initialen. Nürnberg: Johann Ernst Adelbulner für Peter Conrad Monath 1730.

Gr.-4° (36,3:22,5). [28 nn. Ss. (zweifarb. Titelbl., gedr. Widm. an Kaiser Karl VI, Vorrede, Lit.verz.)], 314 Ss., [18 nn Ss. (2 Namenreg., 1 Sachreg., Hinweis f. d. Buchbinder)]. Kupferstich, Holzschnitt und teils zweifarb. Buchdruck, im schweinsledernen Meistereinband auf fünf künstlichen Bünden mit Deckel-, Rücken und Innenkantenprägung nach floraler Ornamentik und Linienfileten,  signiert an der unteren Innenkante des Vorderspiegels „De Samblanx & Weckesser“; alles im zum Einband passenden Kartonschuber.

Erste Ausgabe des maßgeblichen Werks zu Leben und Wirken von 366 Nürnberger Naturwissenschaftlern, Mathematikern, Erfindern und Techniker, Künstlern und Kunsthandwerkern seit dem 15 Jh., hier in einem um 1900 gefertigten historistischen Handeinband der belgischen Meisterbuchbinder „De Samblanx & Weckesser“.

Inhalt, Autor: Der vom Nürnberger Astronomen, Mathematiker und Physiker Johann Gabriel Doppelmayr (1677 (1671?) - 1750) kompilierte Band ist „von bleibendem Werth (…) im höchsten Grade zuverlässig und geeignet, sowohl auf anderweitige Quellenschriften für die Geschichte der Mathematik hinzuweisen, als auch dieselben zu ersetzen.“ (Cantor).

Illustration: Die Tafeln zeigen zahlreiche Meisterwerke aus Nürnberger Provenienz, u.a. des Kunsthandwerks, des Instrumentenbaus u.v.a. der Architektur, wie etwa das Sebaldus-Grab von Peter Vischer, das »Sakramentshaus« von Adam Krafft, den Neptunbrunnen (1797 an den Zarenhof verkauft), die Holzschnitzerei »Der Englische Gruß« von Veit Stoß, eine Kutsche des Zeugschmieds und Erfinders Johann Hautsch, insbesondere auch Martin Behaims Globus (Weltkarte in 2 Hemisphären auf einer doppelblattgroßen Kupfertafel), etc.

Einband: Den attraktiven, von üppiger floraler Ornamentik dominierten Einband aus Schweinsleder fertigten die belgischen Meisterbuchbinder Charles De Samblanx und Jacques Weckesser, die in den Jahren 1889 bis 1909 gemeinsam firmierten.

Erhaltung: Einband an den Rückenbünden und den Kapitale geringfügig berieben, die Decken aufgrund des Schutzes durch den Schuber hervorragend erhalten, Titelblatt und einige wenige Seiten gering fingerfleckig, sonst ungewöhnlich wohlerhaltenes, breitrandiges Exemplar mit sauberen Kupfern und kräftigem Druck.

Literatur: Bestermann, 2. Aufl., 1817; Cantor III, 502; DSB IV, 166; Graesse II, 427; Dt. Museum: Libri rari 87; Petzholdt 522; Poggendorff I, 594.