Die Erfindung der Hermeneutik als Methode der Geisteswissenschaften, Diltheys Dissertation, 1864

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Wilhelm Dilthey: De principiis ethices Schleiermacheri. Dissertatio inauguralis (…) Berlin: 1864

Wilhelm Dilthey: De principiis ethices Schleiermacheri. Dissertatio inauguralis quam consesu et auctoritate aplissimi philosophorum ordinis in alma litterarum universitate Frideric Guilelma (...) Berlin: Schade 1864.

8°. [4], 68, 2 Seiten. Buchdruck auf dünnen Maschinenpapier, mittels Faden geheftet in zeitgenössischen Interimsrücken aus Marmorpapier.

Dissertationsschrift des bedeutenden Theologen, Philosophen und eigentlichen Begründers der Hermeneutik als Methode in den Geisteswissenschaften Wilhelm Dilthey (1833-1911), der sich mit dieser seiner auf Latein verfassten Doktorarbeit über die Ethik Schleichermachers im Jahr 1864 an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität promovierte.

Inhalt: In Folge seiner intensiven Beschäftigung mit Schleichermacher, die in vorliegender Dissertation ihren Ausgang nahm, kam Dilthey zu dem Schluss, dass der sogenannte »Hermeneutische Zirkel« – Das Einzelne erschließt sich aus dem Ganzen, das Ganze aber auch aus dem Einzelnen – kein Paradoxon darstellt, sondern ein Wesenszug von zyklischem Verstehen überhaupt ist. An Diltheys Ausformulierung der Hermeneutik knüpften im 20. Jahrhundert vor allem Martin Heidegger, Hans-Georg Gadamer und Paul Ricœur an.

Erhaltung: Titelblatt mit Löschungsstempel der Universität Rostock („Ex Academiae Rostochiensis“) und zwei hs. Marginalien, erste und letzte Blätter etwas stockfleckig, die ersten beiden Blätter mit kleinem Ausriss ohne Textverlust rechts unten, dortselbst einige Blätter eselsohrig; Einriss auf dem letzten Blatt mit säurefreiem Klebeband konsolidiert.