Schmuckperlen und Silbervorsätze mit Exotik – Ein Prachteinband des Berliner Buchbinders Baudouin, 1830er/1840er-Jahre

Théodore Baudouin, Buchbinder, Berlin: Prächtiger Einband mit Intarsienarbeit unter Verwendung von üppigem Schmuckperlenbesatz, 1830er/1840er-Jahre

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T.[héodore] Baudouin, Buchbinder, Berlin: Schmuckeinband mit Deckenillustration aus verschiedenfarbiger Intarsienarbeit unter Verwendung von Schmuckperlen, Lederrücken mit ornamental gerahmtem Rückengoldtitel, Deckel-, Rücken- und Stehkantenvergoldung unter Verwendung von rahmenden Linien- und Bogenfileten, durchgehendem Goldschnitt, sowie Vorsätzen aus mittels Blindprägung reich illustriertem Silberpapier, eine exotische Szenerie mit Tieren und Gewächsen darstellend. [1830er-1840er-Jahre].

Inhalt: Altmärkisch- und Prignitzisches neueingerichtetes Gesang-Buch, worin sowohl die ältesten Lieder des sel. Dr. Luther und anderer Gottesverehrer, als auch einige neue geistreiche Gesänge befindlich, auch mit einem Gebet-Büchlein und einem nöthigen Register versehen. Mit ganz neuen Schriften. Stendal: Gedruckt bei Franzen und Große, 1828. Kl-8°. [16], 701 [1] Seiten.

Ein genauerer Blick auf den Einband: Die aus dickem Karton gefertigen Einbanddecken sind mit einer minutiösen mehrfarbigen Intarsienarbeit unter Verwendung von Tausenden Schmuckperlen ausgearbeitet, welche vorne ein Kreuz mit von Wiesenblumen umranktem Längsbalkenfuß und hinten einen von Grünwerk eingefassten Kelch zeigen. Beide Decken weisen darüber hinaus Rahmen mit floraler Ornamentik im Biedermeier auf. Der Lederrücken ist mit dem Rückengoldtitel „Gesangbuch“ versehen und floral ornamental gerahmt. Außerdem ist der Einband mit Deckel-, Rücken- und Stehkantenvergoldung unter Verwendung von rahmenden Linien- und Bogenfileten geschmückt, weist durchgehenden Goldschnitt auf. Die Vorsätze schließlich sind aus mittels Blindprägung reich illustriertem, dickem Silberpapier, eine exotische Szenerie mit Affen, Eichhörnchen, Paradiesvögeln, Papageien, Früchten und Dschungelgewächsen darstellend.

Über den Buchbinder: Der Prachteinband stammt aus der Werkstatt von Charles Théodore Baudouin (1808-1872), worauf dessen lithographisches Buchbinder-Etikett auf dem hinteren fliegenden Vorsatz recto verweist. ("T.[héodore] Baudouin, Buchbinder Meister, Rosenthaler Str. № 39, am Haakschen Markt") Baudouin war hugenottischer Herkunft und betrieb seine Buchbinderei in der Rosenthaler Straße, nahe dem Hackeschem Markt.

Zur Erhaltung: Rücken mit historischem Leder unter Verwendung großer Teile des Originalmaterials erneuert, einige kleinere Fehlstellen im Schmuckperlenbesatz, die Vorsätze aus Silberpapier an den Rändern und den Gelenken mit Oxidationsspuren, der Einband an den Kapitale, Ecken und Kanten gering bestoßen, Titelblatt entlang des Gelenks mit minmalem Textverlust restauriert und im Falz verstärkt, sonst gut erhalten, in einem neuen Papierschuber.