Ein herausragendes Werk der Bilderbuchkultur des Wiener Jugendstils, 1913

H. LEFLER und J. URBAN (Illust.); Hugo SALUS: ANDERSEN. ZWÖLF MÄRCHEN. Mit 12 Bildtafeln von H. Leffler und Buchschmuck von J. Urban. Wien: O. J. [ca. 1913].

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Heinrich LEFLER und Joseph URBAN (Illust.); Hugo SALUS: ANDERSEN. ZWÖLF MÄRCHEN, nacherzählt von Hugo Salus. Mit 12 Bildtafeln (von Heinrich Leffler ), sowie Buchschmuck bestehend aus Umschlag- und Titelillustration, ornamentalen Textbordüren bzw. Kapitelvignetten und Typographie (von Joseph Urban). Wien: A. Munk, o. J. [ca. 1913]. Gr.-4°. [25 Bll., davon 12 beidseitig bedruckt] Goldgehöhte Chromolithographie und Buchdruck, im originalen neutralen Pappband mit neuem Umschlag nach dem Muster des originalen dicken Pergaminumschlags, das Fragment mit der originalen Umschlagillustration ist montiert.

Erste und alleinige Buchausgabe dieses prachtvollen, herausragenden Werks der Bilderbuchkultur des Wiener Jugendstils.

Ausgabe, Illustration: Vorliegendes Werk erschien im Jahr 1913 in gleicher Ausstattung wie die »Andersen Kalender«, die gemäß Heller von 1911 (mit Unterbrechungen) bis 1922 mit leicht verändertem Titelblatt mit dem Zusatz „Kalender 19..“ und wechselndem Kalendarium aufgelegt wurden.

Die gemeinsamen Arbeiten Leflers und Urbans oszillieren zwischen „nervösem Linienfluß“ der Bilder Leflers und „Urbans rätselhaft verworrener Ornamentik“ (Schug 466) dem Buch seinen besonderen Reiz. "Die raffiniert gedruckten Bild-Reproduktionen, die dem Buch zweifellos einen Charakter von Pretiosität verleihen, sollten vielleicht besonders den englischsprachigen Markt beeindrucken, der bekanntlich in jenen Jahren ähnlich großzügig und technisch hervorragend gedruckte Werke mit Bildern von E. Dulac, A. Rackham, u. a. schätzte. (Heller, Nr. 112). Insbesondere im Werk von Heinrich Lefler stellt das Bildwerk zu den »Zwölf Märchen« Andersens in der Bearbeitung des Pragerdeutschen Dichters Hugo Salus einen Höhepunkt dar, welches ihn „als Vertreter Wiener Verfeinerung und Dekadenz, aber auch des typischen Aufwands der Jahrhundertwende erscheinen" lässt (Ries).

Erhaltung: Umschlag nach dem Muster des originalen dicken Pergaminumschlags fachkundig ersetzt, das Fragment mit der originalen Umschlagillustration (ein Motiv mit zwei Goldfischen und fünf Kronen) ist montiert, Rücken des Pappbands ergänzt, derselbe stellenweise mit Lichtrand und kleinen Stockflecken, Titelei und letztes Blatt minimal stockfleckig, fliegender Vorsatz mit Impressum mit dem Vorderspiegel verklebt; das erste Märchen »Die Galoschen des Glücks« (als „Vorrede“ bezeichnet) hier erst an vierter Stelle.

Literatur: Heller, Bunte Welt 112; Klotz 6127/1 (Datierung); LKJ II, 330, auch zit. Ries; Schug, Bilderwelt 466 (zit.)