Ausnehmend seltene Stahlstich-Folge über Ungarn, erschienen im Revolutionsjahr 1849
Miklós BARABÁS: BILDER-ALBUM AUS UNGARN. 18 Stahlstiche mit Begleittexten. Leipzig: S. a. [1849].
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Beschreibung
N.[ikolaus (Miklós)] v.[on] BARABÁS: BILDER-ALBUM AUS UNGARN. Taschenbuch mit 18 Stahlstichen nach Zeichnungen von N. v. Barabás. Leipzig: C. A. Haendel, s. a. [1849].
8°. [2 (Titelbl.)], 68 Ss.; 18 röm. num. Taf. (I-XVIII). Stahlstich und Buchdruck, mit Faden gebunden im originalen roten Kaliko mit reich ornamentiertem Deckel- und Rückentitel in Gold- und Blindprägung sowie gewachsten Vorsätzen.
Ausnehmend seltene Stahlstich-Folge mit Genredarstellungen und Porträts ungarischer Typen, erschienen 1849, im zweiten Jahr des Unabhängigkeitskrieges gegen Österreich.
Inhalt: Die durch vorgebundene Seidenpapiere geschützten sauberen und stark kontrastierenden Stahlstiche nach Zeichnungen des ungarischen Malers Nikolaus (oder Miklós) von Barabás (1810-98) stammen v.a. von den in Wien tätigen Stechern Karl Mahlknecht und Josef Axmann. Die Stiche zeigen u.a. einen »Czikós« (Pferdehirt), einen zerlumpten »Gassenkehrerjungen«, »Die ungarische Dame«, einen ärmlichen Rom und seinen Sohn vor einem Zelt musizierend (»Zigeunertrost«), einen »Bauernknaben«, einen »Cymbalschläger« (einen Rom auf dem Hackbrett), eine »Zwiebelverkäuferin«, »Ein siebenbürgisches Mädchen«, einen »wallachischen Weinhüter«, »Die Kokette«, und einen »Dudelsackpfeiffer«. Den Bildern nachgestellt mit romantischem Stolz Land und Leute beschreibende Prosatexte und Gedichte.
Der schmucke Originaleinband mit geometrischer und ornamentaler Gold- und Blindprägung auf Decken und Rücken stammt von der Leipziger Buchbinderei Sperling, deren Etikett auch auf dem Vorderspiegel aufgeklebt ist.
Erhaltung: Einband an den Ecken und Kanten, insbesondere an den Kapitale etwas bestoßen, Buchblock an den Gelenken gebrochen, , ein Blatt mit fachkundig hinterlegtem Einriss, einige Seiten und Tafeln geringfügig finger- und vereinzelt minimal stockfleckig, insgesamt solides Exemplar.
Seltenheit: Von großer Seltenheit. Mit Stichtag 15. Jänner 2022 sind gemäß dem KVK für mich lediglich drei Bestände weltweit (Eisenstadt [Burgenländ. Landesbibl.], Gundelheim [Siebenbürg. Bibl.], Wien [ÖNB]). JAP/APO verzeichnet für die letzten rund 30 Jahre lediglich ein einziges Auktionsergebnis (2007).