Die Münchner Sowjet-Biographie, ein Kind des »Kalten Krieges«, 1960
PORTRÄTS DER UdSSR-PROMENIENZ. Abalákow – Zwérjew. Loseblattwerk mit ca. 700 Lebensläufen. München: 1960.
€ 440
Beschreibung
H.[einrich] SCHULZ [u.a.], Chefred.: PORTRÄTS DER UdSSR-PROMENIENZ. Abalákow – Zwérjew. Loseblattwerk mit ca. 700, großteils mit Fotoporträts illustrierten Lebensläufen in Form von Einlageblättern und alphabetischem Register. München: Institut zur Erforschung der UdSSR (Druckereien „Universal“ and „Einheit“) 1960.
8°. [6 [(Titelbl., Vorbemerk., Deckbl. v. Lief. 1)] Blätter; ca. nicht num. 700 Einlageblätter. Klischee und Offset, in der originalen Ordner mit massivem Klemmbügel aus Aluminium und typografischem Deckel- und Rückengoldtitel unter Verwendung des Instituts-Emblems.
Monumentales Loseblattwerk über Lebensläufe der Sowjetelite, finanziert vom CIA, aus der Bibliothek von Otto Molden
Inhalt: Vorliegender Satz des Werks enthält ca. 700 Loseblätter mit ausführlichen und oft mehrseitigen, großteils mit Porträtfotos und durchgehend mit Quellenapparat versehene Biographien führender Persönlichkeiten der Sowjetunion, sowie Aktualisierungs- und Ergänzungslieferungen zu den einzelnen Artikeln, die bis zum Jahresende 1960 erschienen sind. Die Porträts verstehen sich als Darstellung des „politischen, dienstlichen und beruflichen Werdegangs jener Prominenten, die in jüngster Zeit im staatlichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben der Sowjetunion eine führende Rolle spielen oder gespielt haben.“ (Vorbemerkung). Aufgenommen sind Männer und Frauen aus allen Sowjetrepubliken, u.a. Achmatowa, Breshnew, Erenburg, Molotow, Pasternák (Nachruf, August 1960), Schostakowitsch, Wazgén I. (Oberster Patriarch-Katholikos aller Armenier) u.v.m. Erschließbar ist das Werk durch ein alphabetische Register mit Trennblättern, in welches die Einzelblätter eingeordnet sind.
Laut Vorbemerkung erschien das Loseblattwerk „zweimal monatlich in Form von Heften mit Einlageblättern, deren jedes ungefähr 20 Lebensbeschreibungen“ enthält.
Das 1950 in München unter Beteiligung der Harvard University und bis zu seiner Schließung 1972 hauptsächlich vom CIA finanzierte „Institut zur Erforschung der UdSSR e.V.“ sah seine Hauptaufgabe darin, „die Welt diesseits des Eisernen Vorhangs mit zuverlässigen Informationen über Theorie und Praxis der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung der Sowjetunion zu versorgen.“ (Loest/Oehlschläger).
Provenienz: Aus der Bibliothek von Otto Molden (1918-2002), österreichischer Historiker, Publizist und Gründer des Europäischen Forums Alpbach.
Erhaltung: Lieferungsumschläge bis auf jenen von Lfg. Nr. 1 nicht eingelocht; die Registerblätter teils mit Lichtrand, Einlageblätter geringfügig gebräunt, Titelblatt etwas fingerfleckig, sonst sehr gut erhaltener Satz dieses selbst in einzelnen Lieferungen kaum auffindbaren Lexikons.
Literatur: Robert Loest; Susanne Oehlschläger: Die „Münchner Bibliothek“. In: Bibliotheksdienst, 31. Jg. (1997), Nr. 3, S. 97.